BIENNALE FÜR AKTUELLE FOTOGRAFIE 2017
FAREWELL PHOTOGRAPHY
09.09. – 05.11.2017
AUSSTELLUNG IN ZEPHYR:
ANDERE ZEUGENSCHAFTEN
Was sagt die Einstellung über die Einstellung?
kuratiert von Florian Ebner
Mit der Ausgabe 2017 wird die als Fotofestival Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg international bekannt gewordene Ausstellung zur Biennale für aktuelle Fotografie umgewidmet.
Die erste Biennale für aktuelle Fotografie, die ab dem 9. September 2017 in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg zu sehen sein wird, verabschiedet sich von der Fotografie, wie sie bisher bekannt ist. Unter dem Titel Farewell Photography beleuchtet ein sechsköpfiges Kuratorenteam einen sich radikal verändernden Umgang mit Bildern im digitalen Zeitalter und präsentiert einen anderen Blick auf die Geschichte der Fotografie. In sieben Kapiteln, in sieben Häusern der Region, zeigt die Biennale Arbeiten von mehr als 60 internationalen Fotografinnen und Fotografen, Künstlerinnen und Künstlern.
AUSSTELLUNG IN ZEPHYR:
ANDERE ZEUGENSCHAFTEN
Was sagt die Einstellung über die Einstellung?
kuratiert von Florian Ebner
Gerade heute erfährt die Beweiskraft von Bildern eine neue, veränderte Bedeutung. Das „Authentische“ einer Aufnahme bemisst sich mehr denn je an der Haltung ihres Fotografen und an den Kontexten ihrer Verbreitung. Drei Projekte stellen die Frage nach der sichtbaren und der latente Zeugenschaft von Bildern. Die Migrant Image Research Group beschäftigt sich mit der Bewegung der Bilder. Am Beispiel der Migration über das Mittelmeer, für die die Insel Lampedusa ein wichtiger Knotenpunkt ist, reflektiert die Gruppe die Bedingungen, unter denen Bilder heute produziert werden. Eine wesentliche Methode der Gruppe besteht in der Reflexion der Fotografie durch die Zeichnung: so entsteht eine Außenperspektive auf die Fotografie, die Kommentar und Kritik verbindet. Der vergleichenden Perspektive des Kollektivs setzt Sven Johne seine Bilder und Dokumente entgegen, die er auf einer Recherchereise von Heidenau ins griechische Idomeni entlang der Balkanroute gesammelt hat. Sein Projekt blickt nicht auf die Zeugenschaft von Flüchtlingen, sondern auf ihre vermeintlichen Gastgesellschaften, auf den mentalen Zustand von Europa, auf das, was von der Utopie unseres Kontinents nach 1989 geblieben ist. In seiner Arbeit „RAF. No Evidence/Kein Beweis“ beleuchtet Arwed Messmer einen besonderen Bildfundus der BRD-Geschichte: die Aufnahmen von Polizeifotografen, welche die Auseinandersetzung des Staates mit der Protestbewegung und der späteren RAF von 1967 bis 1977 festgehalten haben. Bekanntes und ungesehenes Bildmaterial editiert er dabei neu und macht jenseits ihrer ursprünglichen Funktion eine andere, bisher verborgene Lesart dieser Bilder sichtbar.
Künstlerinnen und Künstler u.a.:
Sven Johne (*1976 in Bergen, Deutschland, lebt in Berlin)
Arwed Messmer (*1964 in Schopfheim, Deutschland, lebt in Berlin)
Weitere Informationen zum Festival: www.biennalefotografie.de
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